BSE und nvCJK

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BSE und nvCJK - Relevanz für den niedergelassenen HNO-Arzt

Dr. med. Michael P. Jaumann
Marktstrasse 25
73033 Göppingen
Tel. 07161-70011
Fax. 07161-14776

Einleitung:

Die bovine spongiforme Encephalopathie (BSE) bei einer britischen Kuh wurde erstmals im April 1985 entdeckt (23). In den folgenden Jahren kam es zu einer massiven Zunahme der registrierten BSE-Fälle pro Jahr (8) mit Spitzenwerten von über 35.000 Erkrankungen pro Jahr. Im Jahr 2000 hatten die Briten noch immer ca. 1300 neu an BSE erkrankte Rinder zu verzeichnen.

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ist eine seltene, weltweit verbreitete Erkrankung des Menschen, die erstmals durch die Neurologen Creutzfeldt und Jakob im Jahr 1920 beschrieben wurde. Die Häufigkeit liegt bei etwa einem Fall pro einer Million Einwohner und betrifft überwiegend Menschen mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren (25) (Abb. 1).

Im Jahr 1996 erkrankten in Großbritannien mehrere junge Menschen an einer neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nvCJK), bei der ein Zusammenhang mit BSE diskutiert wird (24). Das Alter dieser nvCJK-Patienten betrug 10 bis 39 Jahre. Neben dem deutlich niedrigeren Alter zum Zeitpunkt des Auftretens der Erkrankung zeigten auch die Symptome dieser Patienten eklatante Unterschiede zum bisher bekannten "klassischen" Verlauf von CJK.

In Deutschland wurden bis August 2001 insgesamt 99 BSE-kranke Rinder diagnostiziert. Trotz intensiver Forschung und Beobachtung konnte bisher noch kein Fall einer nvCJK-Erkrankung gesichert werden.

 

CJK und andere Prionenerkrankungen beim Menschen:

Die Prionenerkrankungen des Menschen (Tab. 1) sind seltene neurodegenerative Erkrankungen mit klinischen und neuropathologischen Gemeinsamkeiten. CJK, die mit Abstand häufigste humane Prionenerkrankung, zeigt bisher vier Varianten: eine sporadische, genetische, iatrogene und die neue Variante. Die sporadische Form hat einen Anteil von etwa 85 Prozent. Die genetische Form von CJK ist eine vererbte Erkrankung. Die iatrogene CJK-Erkrankung wurde nach neurochirurgischen Operationen , Operationen der Cornea bzw. nach Implantation von Dura mater oder Pericard beobachtet bzw. durch die Behandlung mit menschlichem Wachstumshormon (Hypophyse) verursacht (18).

 

Diagnostik:

Gegenwärtig kann eine definitive Diagnose der sporadischen CJK und von nvCJK nur postmortal durch den Nachweis von pathologischem Prionenprotein (PrPsc) im Hirngewebe erfolgen (22,1). Die klinischen Kriterien sind eine schnelle progressive Demenz, Ataxie, Myoklonien und elektroencephalographische Veränderungen, welche eine Verdachtsdiagnose zulassen. Diese kann möglicherweise mit Laborparametern wie 14-3-3-Kinase-Inhibitoren gestützt werden, ist aber nicht definitiv (Abb. 2) (19,26).

 

Medizinische Relevanz:

Bzgl. Arzneimitteln und Impfstoffen finden sich weitere Details in Übersichtsarbeiten (19,14,15,18).

Blutprodukte und Transfusionen waren bis Ende 2000 als unproblematisch angesehen worden, obwohl Lymphozyten, Makrophagen und Leukozyten in der Ausbreitung der Prionen im Organismus eine Rolle zu spielen scheinen. Das britische Institut Institute for Animals Health (IAH) hat Ende 2000 erstmals Hinweise für eine mögliche Ansteckung bzw. Übertragung von Prionen durch Blut infizierter Schafe vorgelegt. Eine genauere Betrachtung dieser Arbeit zeigt jedoch, dass diese Daten wissenschaftlich wenig belastbar sind und damit eine Übertragung von Prionen auf dem Blutweg noch immer nicht bewiesen ist.

Aufgrund dieser Daten und aus Vorsorge-Aspekten hat das zuständige Bundesamt (Paul-Ehrlich-Institut) entschieden, dass alle Personen, die sich mehr als sechs Monate in den Jahren 1980 bis 1996 in Großbritannien aufgehalten haben, nicht mehr als Blutspender zugelassen werden (ca. 0,2 Prozent der deutschen Blutspender).

Als zusätzliche Maßnahme für die Sicherheit von Blutpräparaten sollen ab dem 1.10.2001 grundsätzlich Leukozyten herausgefiltert werden. Dies deshalb, weil Leukozyten und möglicherweise Lymphozyten (6) die Träger der pathologischen Prionen sind. Andererseits ergibt sich zwar durch den Filterungsprozess wiederum die Gefahr, dass einzelne Leukozyten (2) beschädigt werden und hierdurch Prionen bzw. deren Bestandteile freigesetzt werden. Trotzdem werde das Risiko einer Übertragung aber noch weiter verringert. In diesem Zusammenhang dürfte von Interesse sein, dass Leukozyten heute schon in vielen Einrichtungen standardmäßig herausgefiltert werden, da sie bei immungeschwächten Patienten Abwehr- und Unverträglichkeitsreaktionen verursachen können (16).

Medizinisches Personal ist bei Routineuntersuchungen, Blutabnahmen, endoskopischen Untersuchungen und bei Operationen an klinisch unauffälligen, möglicherweise aber inkubierten Patienten in Gefahr, mit pathologischen Prionen in Kontakt zu kommen.

Es besteht aber nicht nur die Gefahr, dass Patienten möglicherweise medizinisches Personal infizieren, sondern auch die Gefahr, dass ein Patient durch kontaminierte Instrumente oder infektiöse Materialen (Dura mater, Herzklappen, Catgut-Faden) infiziert wird. Iatrogene CJK-Erkrankungen sind überwiegend durch neurochirurgische Operationen, EEG-Elektroden, Hornhauttransplantationen, Dura mater (5) und durch Pericard-Implantate (21) verursacht.

Statistische Daten aus Großbritannien mit 102 an nvCJK-Erkrankten (Stand Juli 2001) und jährlich ansteigenden Todesfallzahlen sind Hinweis auf eine bevorstehende Epidemie (3). Trotzdem sind die Ausmaße dieser möglichen Epidemie noch sehr unklar. Die Schätzungen für Großbritannien liegen zwischen einigen Hundert bis zu einigen Hunderttausenden Erkrankten (10). Die Modellrechnungen sind deshalb so divergierend, da die Dauer der Inkubationszeit noch immer unklar ist, die Infektionswege nicht sicher sind und genetische Veranlagung ebenso eine Rolle spielen können, wie Umweltfaktoren.

 

Besondere HNO-Problematik:

Aus Tierversuchen ist bekannt, dass nach Aufnahme von infektiösem Material über das Futter bzw. Inokulation von infektiösem Material in das Tier (Bauchhöhle, Augenhöhle) es zu einer Anreicherung der krankmachenden Partikel in den Lymphbahnen, den Lymphknoten, der Milz und im lymphoretikulären Gewebe (Darm, Milz, Tonsillen) kommt. Die ingestive Aufnahme der "infektiösen" Partikel über die Darmwand erfolgt mit Hilfe der B-Lymphozyten. Nach AGUZZI erfolgt diese Invasion in zwei Schritten. Die Partikel erreichen innerhalb von Stunden das lymphoretikuläre System. Dort verbleiben diese relativ lange Zeit. Danach folgt eine Phase 2 der Invasion des zentralen Nervensystems im Sinne einer afferenten Erkrankung, wobei immunologische Vorgänge (B-Lymphozyten, Makrophagen) eine entscheidende Rolle spielen.

Aus Untersuchungen bei Schafen ist bekannt, dass schon während der Inkubationszeit einer Scrapie-Erkrankung pathologisches Prionenprotein in Geweben (z.B. Tonsille!) gefunden werden kann (4). Untersuchungen haben für den Menschen gezeigt, dass die pathologische Form des Prionenproteins in bestimmten Geweben wie Tonsillen und Appendices vor dem Beginn klinischer Symptome nachweisbar ist. So könnten Informationen über die Prävalenz der Erkrankungen in der Inkubationsphase die bisherigen Unsicherheiten über das Ausmaß der möglichen Epidemie vermindern.

In einer immunhistochemischen Studie (13) an 3000 Tonsillen und Appendices in Großbritannien konnte bisher kein pathologisches Prionenprotein nachgewiesen werden. Dieses Ergebnis beruht möglicherweise darauf, dass die Probenzahl relativ klein ist. Seit Ende 2000 werden an der Universität London von COLLINGE Tonsillen auf pathologisches Prionenprotein im Rahmen einer Studie untersucht (7).

Die Untersuchungen von HILTON an Tonsillenbiopsien bei 20 vermuteten CJK-Fällen ergaben bei 8 Tonsillenproben die für pathologisches Prionenprotein bzw. nvCJK charakteristische protease-resistenten Proteine und Prionprotein-Glykolyse-Muster (11). Diese Patienten wurden letztendlich als nvCJK-Fälle bestätigt. Alle anderen Biopsate waren negativ bzgl. protease-resistenter Prionenproteine und bestätigten sich später als Fälle von sporadischer CJK bzw. iatrogener CJK. Es gab kein falsch negatives Resultat unter den acht nvCJK-Fällen.

 

Konsequenzen in Großbritannien:

Aufgrund obiger Sachverhalte haben die britische Regierung und der National Health Service (NHS) im Januar 2001 ein Sofortprogramm gestartet und 200 Millionen Pfund für die Modernisierung und Verbesserung der Abfallbeseitigung und Sterilisationseinheiten in den Krankenhäusern des NHS zur Verfügung gestellt. Ebenso sollen vollautomatische Reinigungsmaschinen für chirurgische Instrumente angeschafft werden. Ein weiteres Programm stellt 25 Millionen Pfund im Jahr für operative Einweginstrumente bei Tonsillektomien zur Verfügung. (Hierbei muss klar sein, dass die weit überwiegende Zahl britischer Krankenhäuser "bescheiden" ausgerüstet ist).

Der Gesundheitsminister John Denham sagte hierzu: "Wir haben keine Hinweise, dass irgendein Patient im Krankenhaus mit nvCJK infiziert wurde. Aber wir lernen noch immer über nvCJK und sollten deshalb Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das theoretische Risiko der Übertragung auf Patienten zu reduzieren."

 

Reinigung, Desinfektion (Instrumente, Geräte):

Die Methoden der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation sind aufgrund entsprechender hygienischer Erkenntnisse und Vorschriften in vielen Ländern der Welt vergleichbar. Dies betrifft Praxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte ebenso wie Krankenhäuser.

Die derzeit üblichen Methoden sind:

1. Vorreinigung, anschließend weitere Vorreinigung in einem Ultraschallbad
   (vielerorts Standard, ist aber nicht vorgeschrieben)

2. Reinigung in einer Spezialspülmaschine

3. Vakuum-Dampfsterilisation

Eine Studie an fünf Berliner Krankenhäusern zeigte, dass auch nach aufwendigen Reinigungs-Desinfektionsprozessen noch organische Reste auf angeblich sauberen Oberflächen verbleiben: "...etwa die Hälfte der Instrumente weist abspülbare Proteine auf....." Auch Prionen sind Proteine.

Ähnliche Ergebnisse fanden sich bei einer Münchner Studie (12) bei gastroenterologisch tätigen Internisten. Hier zeigten sich 40 Prozent der flexiblen Endoskope "nicht ausreichend" gereinigt.

 

Konsequenz:

Diese Daten belegen, dass intensiv über verbesserte Reinigungs- und Sterilisationsverfahren nachgedacht werden muss. Sollte dies kurzfristig nicht möglich sein, muss der Schritt zu Einmalinstrumenten folgen.

 

Aktuelle Empfehlung:

Bei einer wissenschaftlichen Tagung zum Thema "biologische Grundlagen von BSE und CJK" im Februar 2001 in Stuttgart waren sich die Experten AGUZZI, RIESNER und DEALLER bzgl. der Desinfektion medizinischer und chirurgischer Instrumente dahingehend einig, dass eine Reinigung und Sterilisation bei 134 Grad Celsius, 4000 hPa bei mindestens 20-minütiger Haltedauer und ausreichend Wasserdampf ausreichend sei.

Zur Frage bzgl. der Notwendigkeit von Einmalinstrumenten wurde eindeutig erklärt, dass die Forderung von Einmalinstrumenten für ausgewählte Operationen wenig sinnvoll sei, da bei jeglicher Operation lymphatische Strukturen im Gewebe tangiert werden und somit rein theoretisch jegliches chirurgische Instrument bzw. Endoskop kontaminiert sein könnte.

 

Spezielle Hinweise:

Bzgl. der Reinigungsverfahren muss darauf geachtet werden, dass keine Reinigungslösungen mit Aldehyden benutzt werden, da sie durch Umstrukturierung der Partikel dazu beitragen, dass diese noch besser an chirurgischem Stahl anhaften. MANUELIDIS und Mitarbeiter berichteten bereits 1997 von einer kommerziell erhältlichen Desinfektionslösung mit Guanidin (GdnSCN), welche auch feine Edelstahlinstrumente nicht korrodiert (17). Mit dieser Lösung behandelte Instrumente konnten keine Infektion mit CJK, auch bei intracerebraler Inokulation, weitergeben. Allerdings bestehen evtl. Gefährdungen des Personals, da bei zu starker Erwärmung der Lösung Blausäure frei wird.

Das Robert-Koch-Institut (RKI Berlin) hat im März 2001 folgenden Diskussionsvorschlag veröffentlicht:

"Ohne erkennbaren ausdrücklichen Verdacht auf CJK oder vCJK: Aufbereitung aller Medizinprodukte unter strikter Beachtung der geltenden Normen und der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (s. "Anforderungen der Hygiene an die Aufbereitung von Medizinprodukten", Anlage der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention). Besondere Bedeutung hat die sorgfältige Reinigung der Instrumente unter Einsatz von aldehydfreien Reinigern mit abschließender ausgiebiger Spülung mit Wasser. Die "Anforderungen der Hygiene an die Aufbereitung von Medizinprodukten" der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention befinden sich gegenwärtig in der Überarbeitung. Mit der Verabschiedung durch die Kommission für Krankenhaushygiene ist in der 1. Hälfte des Jahres 2001 zu rechnen. Hinsichtlich des Vorgehens bei Verdacht auf CJK oder vCJK wird auch in der neuen Richtlinie auf die nach wie vor gültigen Empfehlungen (s. oben, Bundesgesundhbl. 7/98 und www.rki.de) verwiesen werden. Eine Aufbereitung, die dem theoretischen Risiko in den oben genannten operativen Fächern bzw. den invasiven Techniken in der Gastroenterologie Rechnung trägt (Prozedere II), würde eine sorgfältige Reinigung aller Instrumente mit abschließender Autoklavierung bei 134°C für mindestens 20 Minuten umfassen (Tab. 2).

Mit der Verabschiedung der gegenwärtig in Überarbeitung befindlichen Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention zur Aufbereitung von Endoskopen ist ebenfalls in der 2. Hälfte des Jahres 2001 zu rechnen. Auch hier ist der Reinigung der Geräte besondere Sorgfalt zu widmen. Hinsichtlich wirksamer Desinfektionsverfahren insbesondere für die Aufbereitung thermolabiler, empfindlicher optischer Medizinprodukte (z.B. Endoskope) besteht Forschungsbedarf.

 

Konsequenzen:

Für das Fachgebiet der Hals-Nasen-Krankheiten ergeben sich aus den dargelegten Sachverhalte folgende Konsequenzen:

  • 1. In Praxis und Klinik muss bei invasiven Verfahren der Diagnostik und Therapie ein mögliches CJK-Risiko beim Patienten vorab geklärt werden (Definition von Risikogruppen).
  • 2. Die Reinigungsverfahren von Instrumenten und Geräten sind zu prüfen und ggf. zu verbessern. Ggf. sollten ergänzende Geräte (z.B. Ultraschall-Reinigung) angeschafft werden.

    In deutschen Kliniken sind die derzeit in Betrieb befindlichen Desinfektoren in der Lage die vorgegebenen Temperaturen und Haltezeiten sicher einzuhalten. Ob die Steri-Geräte in Praxen diese Vorgaben sicher einhalten können, ist derzeit nicht bekannt.
  • 3. Für Operationen des lymphoretikulären Systems, wie z.B. der Tonsillektomie, gibt es derzeit minimale Risiken einer nvCJK-Übertragung. Andererseits ergeben die bisherigen Daten keinerlei Hinweise für besondere risikobehaftete Eingriffe unter den Operationen des lymphoretikulären Systems.
     

Zusammenfassung:

  • 1. In Anlehnung an den Summary-Report (20) kann die Übertragung von nvCJK bei chirurgischen Operationen als ein Risiko für die öffentliche Gesundheit nicht ausgeschlossen werden.
  • 2. Der mit Abstand wichtigste Punkt, um das Risiko einer Übertragung zu reduzieren, ist eine effektive Dekontamination und Sterilisation der Instrumente sicherzustellen (z.B. um Log7).
  • 3. Aufgrund der momentanen Datenlage sind Operationen am ZNS und in den hinteren Augenabschnitten die Eingriffe mit dem höchsten Risiko, eine nvCJK zu übertragen.
  • 4. Eine sehr große Anzahl anderer Operationen könnte ein gewisses Risiko einer nvCJK-Übertragung haben, insbesondere solche, die Kontakt mit dem lymphoretikulären System haben, wie z.B. die Tonsillektomie oder im Bereich des vorderen Auges. Momentan gibt es keine Grundlage, bestimmte Eingriffe unter diesen Operationen als besonders risikobehaftet darzustellen.

Ausblick:

Abschließend soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die Reinigung und Sterilisation der Instrumente den wichtigsten Faktor darstellt. Die derzeitigen Gepflogenheiten scheinen variabel und eröffnen Möglichkeiten einer zusätzlichen Risikominderung. Trotzdem kann auch die beste Umsetzung und Praxis ein theoretisches Risiko einer chirurgisch bedingten Übertragung von nvCJK nicht vollständig eliminieren.

In den nächsten drei bis fünf Jahren werden wir auch in Deutschland wissen, ob es nvCJK-Patienten geben wird. Vielleicht sind bis zu diesem Zeitpunkt die derzeit erkennbaren Ansätze einer möglichen Therapie besser und eröffnen Möglichkeiten einer Behandlung.

Göppingen, 16.8.01

Dr. med. Michael P. Jaumann
Arzt für HNO-Krankheiten
Stimm- und Sprachstörungen
Umweltmedizin
Chirotherapie
 
E-mail:
www.dr-jaumann.de

 

  Anlagen
 

Literaturverzeichnis

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